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Sehr geehrte Damen und Herren,


kurz vor Weih­nach­ten erreichte uns die Nac­hricht vom Ver­kauf der Win­ter­shall Dea an das bri­ti­sche Un­ter­neh­men Har­bour Energy. Damit verliert Deutsch­land nicht nur den letz­ten Ak­teur, der im Be­reich Gas- und Öl­för­derung aktiv ist, son­dern als In­dustrie­na­tion auch er­heb­li­ches Know-how. Die­se Ent­wick­lung ist be­son­ders be­denk­lich, denn ob­wohl wir be­reits heute die Trans­for­ma­tion unseres Ener­gie­sys­tems ak­tiv vor­an­trei­ben, für das zu­künf­tig neue Gase wie Was­ser­stoff ei­ne ent­schei­dende Rol­le spie­len wer­den, wird Deutsch­land noch viele Jah­re auf Erd­gas an­ge­wie­sen sein. Daher appellieren wir an das Bun­des­minis­te­rium für Wirt­schaft und Kli­ma­schutz, den Ver­kauf nach dem Au­ßen­wirt­schafts­gesetz zu prü­fen. Mehr dazu in un­serer Pres­se­mit­teilung. 

Po­si­tive Nach­rich­ten kom­men da­ge­gen aus Brüs­sel, wo sich Deutsch­land dazu ent­schie­den hat, sich als er­ster Mit­glied­staat an dem neu­en EU-Mecha­nis­mus der Euro­päi­schen Was­ser­stoff­bank zu be­tei­ligen und den Markt­hoch­lauf für er­neuer­ba­ren Was­ser­stoff ge­mein­sam mit der Kom­mis­sion in der EU vo­ran­zu­trei­ben. Mehr über den neu­en EU-Mecha­nis­mus „Aus­schrei­bung als Service“ und seine Vor­teile für Was­ser­stoff­pro­jekte in den Mit­glied­staa­ten er­fah­ren Sie in un­se­ren Bran­chen­news. 

Eine wei­tere gute Nach­richt auf euro­päi­scher E­be­ne ist der Zu­sam­men­schluss von Euro­gas und NGVA Eu­rope, um ihre Res­sour­cen zu bün­deln und die Nut­zung von gas­för­mi­gen Kraft­stof­fen wie Bio­me­than, Was­ser­stoff oder Erd­gas im euro­päi­schen Ver­kehrs­sek­tor effi­zien­ter zu ver­tre­ten. Dabei strebt der Ver­band eine en­ge Ab­stim­mung mit allen Be­tei­ligten in der Wert­schöpf­ungs­kette der Gas­mo­bilität an, um die Effi­zienz bei der Re­du­zierung von Emis­sionen zu ma­xi­mie­ren. Mehr dazu weiter unten. 

Sowohl auf euro­päi­scher als auch auf na­tio­naler Ebe­ne laufen zu Jah­res­beginn die Was­ser­stoff­ko­ope­ra­tionen und -pro­jekte auf Hoch­touren, wie ein Blick in die­sen News­let­ter zeigt. Die Pa­let­te reicht dabei von groß­volu­mi­ger Was­ser­stoff­spei­cherung wie dem Referenz­pr­ojekt EUH2­STARS über eine Vor­mach­bar­keits­studie für den Nor­dic-Bal­tic Hy­dro­gen Corri­dor bis hin zur ge­plan­ten Netz­ver­bindung des grü­nen Was­sers­toff-Pro­duktions­stand­ortes in Lub­min an die Euro­päi­schen An­bindungs­lei­tun­gen EUGAL 1 und 2. Diese Band­breite ver­deut­licht er­neut das dy­na­mi­sche Ge­sche­hen in der Was­ser­stoff­wirt­schaft – und das, ob­wohl das neu­e Jahr ge­rade erst be­gon­nen hat.
 
Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lek­türe von die­sen und wei­te­ren span­nen­den Ge­schich­ten, die wir für Sie re­cher­chiert und auf­be­rei­tet haben. 

Es grüßt Sie herzlich 

Dr. Timm Kehler 
Vorstand Zukunft Gas
   
   
Verkauf von Wintershall Dea: Deutschland ver­­liert wichtigen Kompetenzträger
Zu­kunft Gas Vor­stand Dr. Timm Kehler äußert sich be­sorgt zur Über­­tra­­gung der Ge­­schäfts­­fel­­der von Zu­kunft Gas Mit­glied Win­ter­shall Dea AG an die Harbour Energy plc: „Mit dem Ver­­kauf ver­liert Deutsch­­land den letzten Akteur, der im Be­­reich der Gas- und Öl­­för­­derung ak­tiv ist. Deutsch­land ist da­mit die ein­zige In­­dustrie­­na­­tion ohne na­tio­­nales Un­­ter­­neh­­men im Bereich Ex­plo­ra­tion und Pro­duk­tion, das auf Au­­gen­höhe mit den übri­gen glo­ba­len Pro­du­zen­ten agiert.“
   
Eurogas und NGVA Europe bündeln Kräfte für die Dekarbonisierung des Verkehrssektors
Das jüng­ste Green-Deal-Ge­setzes­pa­ket hat die zu­neh­men­de Be­deu­tung gas­förmiger Kraft­stoffe für die De­kar­bo­ni­sierung des euro­päi­schen Ver­kehrs­sektors be­stä­tigt, ins­be­sondere in den Bereichen Straßen- und See­ver­kehr. Vor diesem Hin­ter­grund haben Euro­gas und NGVA Europe ihre Res­sou­rcen zum 1. Januar 2024 ge­bündelt, um das Ver­ständnis für die Mög­lich­keiten von Bio­me­than, Was­ser­stoff und Erd­gas zur De­kar­bo­ni­sie­rung des euro­päi­schen Ver­­kehrs zu ver­bessern.
   
Erd­gas zweit­wich­tig­ster Ener­gie­träger in Deutsch­­land
In 2023 ist der Ver­brauch an Primär­ener­gien in Deutsch­land auf ein hi­storisches Tief ge­fallen, was zu einem gro­ßen Anteil auf den Rückgang der wirt­schaft­li­chen Leis­tung in Deutsch­land, insbesondere in energie­inten­siven In­d­us­trie­n, zurückzuführen ist. Der Beitrag der erneuer­ba­ren Energien erhöhte sich 2023 insgesamt um 2,3 Pro­­zent, wäh­rend der Erd­­gas­­verbrauch um 4,3 Prozent, der Ver­­brauch von Stein­koh­le um 16,9 und der von Mine­­ral­­öl um 5,5 Pro­zent zurück­­­ging.
   
EU-Kommission und BMWK: Meilenstein bei För­­derung für den Was­ser­stoffhochlauf
Deutsch­land wird als erster Mitgliedstaat an dem neuen EU-Mechanismus „Auctions as a Service” der Euro­­i­schen Was­­ser­stoff­bank teilnehmen. Dafür stellt die Bun­des­regierung zusätzliche 350 Mio. EUR für Elektro­ly­seur-­Pro­jekte in Deutsch­land bereit. Diese kom­men zu den 800 Mio. EUR hin­zu, die der EU-Inno­vations­fonds für Pro­jekte un­ions­­weit vor­­sieht. Die zu­­sätz­­lichen fi­nan­­ziel­­en Mit­­tel sollen wei­tere Pro­jekte für er­­neuer­­baren Was­­ser­stoff an­­reizen und fi­nan­zie­ren.
   
Equinor und Linde unter­zeich­nen Ver­ein­ba­rung über H2-Projekt in den Niederlanden
Das Zukunft Gas Mitglied Equinor und Linde haben eine Pro­jekt­ent­wick­lungs­ver­ein­ba­rung un­ter­zeich­net, um das H2M Eems­haven-Pro­jekt für koh­len­stoff­armen Was­ser­stoff in den Nie­der­lan­den ge­meinsam zu ent­wickeln. Equi­nor wird sich den Zu­gang zu Trans­port- und Spei­cher­ka­pa­zi­täten für CO si­chern und koh­len­stoff­armen Was­ser­stoff auf dem Markt an­bieten. Linde wird die Was­ser­stoff­pro­duk­tions- und Koh­len­stoffa­bschei­dungs- und -trans­port­an­lage bau­en, mit­eignen und be­trei­ben.
   
Vormachbarkeitsstudie für den Nordic-Baltic Hydrogen Corridor gestartet
Die europäischen Gasfernleitungsnetzbetreiber Amber Grid (Litauen), Conexus Baltic Grid (Lettland), Elering (Est­land), Gasgrid Finland (Finnland), GAZ-SYSTEM (Polen) und Zu­kunft Gas Mitglied ONTRAS (Deutsch­land), die an dem in­­ter­­­na­­tio­nalen Projekt zur Schaffung des Nor­dic-Bal­tic Hy­dro­­gen Corri­­dor (NBHC, nordisch-bal­­tischer Was­ser­stoff­korri­dor) be­tei­ligt sind, ha­ben ei­nen Vertrag über eine Vor­­mach­­­bar­­­keits­­­studie für den grü­­nen Was­­­ser­­stoff­­­korri­dor un­­ter­­­zeich­­­net.
   
Gascade als Was­ser­stoff-Netz­be­treiber zer­ti­fiziert
Als ei­ner der ersten deutschen Netz­be­treiber ist GAS­CADE Gas­trans­port GmbH (GASCADE) vom Deutschen Ver­ein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) hin­sicht­­lich der technischen Sicher­heit als Wasserstoff-rea­dy zer­­ti­­fi­ziert wor­den. Damit hat das Unternehmen be­reits in 2023 eine wich­tige Voraus­­set­zung dafür ge­schaf­­fen, um künf­­tig als Was­­ser­­­stoff-Trans­por­teur agie­ren zu kön­nen. Die Um­­stellung er­ster Lei­tungs­­ab­schnitte von Erd­gas auf Was­­ser­stoff soll schon in Kürze er­­fol­­gen.
   
   
   
   
Re­ferenz­pro­jekt zur groß­vo­lu­migen Was­ser­stoff­­speiche­rung EUH2STARS startet
Im europäischen Referenzprojekt EUH2STARS zeigt Zu­kunft Gas Mit­glied und Konsortial­füh­rer RAG Austria AG ge­mein­sam mit der LINZ AG, der AGGM Austrian Gas Grid Management AG, Axiom und dem Ener­gie­institut an der JKU Linz am Beispiel des Großraums Linz, wie Bal­lungs­­räume ganz­­jährig und sicher die Som­­mer­­son­ne im Win­­ter in Form von grü­ner Wär­­me und Strom nutzen kön­nen – ganz ohne CO-Emis­sio­nen.
   
EWE und ArcelorMittal Bremen beschließen nächste Wasserstoff-Kooperation
Um die CO-Emissionen bei der Stahlherstellung zu re­du­zie­ren, wollen der Energiedienstleister EWE und der Stahl­her­steller ArcelorMittal Bremen ihre Kooperation im Bereich Wasserstoff ausweiten. Nach der Grund­stein­le­gung für eine 10-Mega­watt-Was­ser­stoff­erzeu­gungs­­an­­la­ge in Bre­men pla­nen sie nun die Lieferung von grünem Was­­ser­stoff aus einer 320-Mega­watt-Er­zeugungs­­an­lage in Em­den nach Bre­men ab 2028.
   
Baden-Württemberg: Hohe Was­ser­stoff­be­dar­fe in der Region Südlicher Oberrhein
Von Mitte September bis Mitte November 2023 haben die Netzbetreiber GRTgaz, terranets bw und die Infra­struk­tur­tochter des Zukunft Gas Mit­glieds badenova, ba­de­no­va­NET­­ZE, eine Umfrage zu Wasserstoff-Be­darfen und -Pro­duk­tions­poten­zialen in den Regionen Süd­licher Ober­­­rhein (Deutschland) und Grand Est (Frank­reich) durch­­­ge­führt. Teil­­nehmende Unter­­neh­men aus Deutsch­land mel­­de­ten einen Bedarf von rund 1,5 TWh Ener­­gie aus Was­­ser­stoff ab 2028 und rund 1,9 TWh bis 2035.
   
Westfalen-Gruppe steigt auf Bio-LNG um
Die Westfalen-Gruppe setzt fortan auf CO-neutrales Bio-LNG (Liquefied Biogas) für ihre Mobilitätskunden im Spe­di­tions- und Logistikbereich. Ab sofort ersetzt der aus ver­flüssigtem Bio-Methan erzeugte Kraftstoff sein fossiles Pen­­­­dant an den vier LNG-Tankstellen des Zu­kunft Gas Mit­­­glieds in Mün­­ster, Her­­ford, Her­ne und Köln. Alle han­dels­­­üblichen LNG-Fahr­­zeu­ge können pro­blem­los auch mit Bio-LNG betankt wer­den.
   
   
Bild: Nina Scholz,Country Manager Germany, Equinor
   
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Termine

   

31.01.24

Bei Wasserstoff in der Luftfahrt voll aufdrehen
digital
   

19.–20.02.24

H2 Forum
Berlin + digital
   

20.–22.02.24

E-world energy & water Essen
   

04.–06.03.24

World Electrolysis Congress Düsseldorf-Neuss
   

05.–06.03.24

ENERIE.CROSS.MEDIAL Berlin
   

11.–12.03.24

10th International LNG Congress Mailand
   

12.03.24

eFLAME Infocus
digital
   

0910.04.24

Handelsblatt Jahrestagung Stadtwerke 2024 
Berlin
   

12.13.06.24

Handelsblatt Wasserstoff-Gipfel 2024 
Essen & digital
   
Neue Webinarreihe »Power mit Was­ser­stoff« gestartet
Am 12. Dezember 2023 fiel der Startschuss für un­se­re neue, vierteilige digitale Ver­an­stal­tungs­rei­he »Pow­er mit Was­ser­stoff«, in der wir die Rol­­le von Was­­ser­stoff im Strom­system der Zu­kunft näher be­leuchten. Die ersten drei Fol­gen zu den The­men »Strom­markt der Zu­kunft«, »Kraft­­wer­­ke im gro­­ßen Maß­stab« und »De­­zen­­tra­le Kraft­­wer­ke« kön­nen Sie sich auf unserem YouTube-Kanal noch ein­mal an­schau­en.
H2Direkt: 100% Wasserstoff für die Wärmeversorgung der Zukunft
Im Rahmen unserer Initiative #gasneudenken wa­ren wir zu Gast in Hohenwart, einem kleinen Ort im Landkreis Pfaffenhofen und haben mit Manuel Gaßner, Leiter Netz­tech­nik, Ener­gie­net­ze Bayern, über das Pro­jekt H2Direkt ge­spro­chen. Dort erproben Ener­gie Süd­­bayern, Thüga und Vaillaint die Um­stel­lung ei­nes ehe­­ma­ligen Gasnetzabschnitts auf 100 Pro­zent Was­­­ser­stoff, über den zehn Haus­hal­te und eine Schrei­ne­rei mit Wär­me versorgt wer­den.
   

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Redaktion: Dr. Timm Kehler (V.i.S.d.P.), Charlie Grüneberg, Selina Stolzenbach, Noa-Isabelle Asprilla, Frank Grootens