Print Icon
 


Sehr geehrte Damen und Herren,


zum Jahresende 2022 läuft die bisherige Förderung für Brennstoffzellen über das Programm 433 der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) planmäßig aus. Nach den Plänen der Bundes­regierung soll die Förderung künftig in der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) aufgehen, dies­bezügliche Richtlinien-Entwürfe wurden im Oktober veröffentlicht. Nach diesem wären Brenn­stoffzellen-Heizsysteme künftig ausschließlich im Betrieb mit grünem Wasserstoff förderfähig.


Allerdings würde es zum jetzigen Zeitpunkt das Ende der Förderung von Brenn­stoff­zellen­heizun­gen bedeuten, wenn sie nur noch dann gefördert werden, wenn man sie mit grünem Wasserstoff betreibt. Denn grüner Wasserstoff ist aktuell schlicht nicht verfügbar. Ohne Förderung würde das Marktsegment in Deutschland künftig nicht mehr bedient, was wir als energie- und industriepolitischen Fehler erachten. Denn die Technologie würde dann nicht mehr zur Verfügung stehen, wenn zu einem späteren Zeitpunkt eine Versorgung mit Wasserstoff über die Gasnetze möglich ist. Damit wäre das Ende einer erfolgreicher Entwicklung und Technologieeinführung besiegelt. Für die deutschen Hersteller wären aber auch die Potenziale für den Export dieser Technologie in andere Märkte gering, wird sie nicht im eigenen Land genutzt.

Nach Ansicht der Initiative Brenn­stoff­zelle ist es daher für eine erfolgreiche Energie­wende wichtig, die Förderung beizubehalten, wenn beispielsweise Biomethan in Brennstoffzellen verwendet wird. Die Initiative setzt sich dafür ein, dass diese zukunftsweisende Technologie weiter in der Förderung bleibt und hat hierzu gegenüber dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Stellung bezogen.


Die künftigen Möglichkeiten der Brenn­stoff­zellen-Techno­logie werden umso deutlicher, be­trach­tet man zum Beispiel jüngste Erfolge mit Wasserstoff im Bereich der Netze. So waren etwa im Hamburger Bezirk Bergedorf und in der Dortmunder Gemeinde Holzwickede kürzlich erste Tests mit hohen Bei­mischun­gen von Wasserstoff überaus erfolgreich. Parallel veröffentlichte die Ini­ti­a­tive H2vorOrt den ersten Gas­netz­gebiets­trans­formations­plan für Deutschland. Und eine aktuelle Studie im Auftrag des Nationalen Was­ser­stoff­rats kommt zu dem Schluss: ohne Wasserstoff im Wärme­markt ist die Wärmewende nicht zu schaffen. Diese Themen und weitere spannende Projekte rund um Wasser­­stoff finden Sie in unserem aktuellen News­letter. Auch möchten wir mit Ihnen gemeinsam auf die SmartHK in Berlin zurückblicken, auf welcher die IBZ mit Workshops und einem Messe­­stand vertreten war.


Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre und freue mich wie im­mer über Ihr Feed­back unter ibz@gas.info.

Es grüßt Sie herzlich auch im Namen von Markus Staudt

Ihr Dr. Timm Kehler
für die Initiative Brennstoffzelle

   
   
IBZ-Stellungnahme zu BEG-Richtlinien­entwürfen zur Brenn­stoff­zellen­för­derung
Zum 1.1.2023 soll die Bundesförderung für effi­zi­en­te Ge­bäu­de neu aufgestellt werden. Eine För­de­rung von Brenn­stoffzellen-Heizsystemen soll an einen Be­trieb mit grünem Was­ser­stoff geknüpft wer­den. Dies käme einer Ein­stellung der Förderung gleich, kri­tisiert die Initiative Brenn­stoffzelle in einer dies­bezüglichen Stellung­nahme.
   
BDH: Positionspapier Brenn­stoff­zellen-Systeme für Strom und Wärme im Gebäude
In einem aktuellen Positionspapier hebt der Bun­des­ver­band der deutschen Heizungsindustrie die Bedeutung der Brennstoffzellentechnologie für Deutsch­land hervor. Brenn­stoff­zellen-Systeme seien für das Ziel­bild eines klima­neu­tra­len Energie­systems un­ver­zichtbar. Nun liege es an der Poli­tik, die Weichen für einen Markt­hochlauf zu stellen.
   
Fraunhofer-Studie: Politik darf für erfolgreiche Wär­me­wende keine Techno­logie verbieten
"Eine "One-Size-Fits-All" Lösung zur Dekar­bonisierung des Wärme­marktes gibt es nicht. Für eine erfolgreiche Wärme­wende darf es keine Techno­logie­verbote geben", lautet das Fa­zit einer Fraunhofer-Stu­die im Auftrag des Nationalen Was­­­ser­­stoffrats. Im Wärme­markt der Zukunft müsse ins­be­son­dere Wasserstoff ein fester Bestandteil sein.
   
Rückblick: Die Initiative Brenn­stoff­zelle auf der SmartHK
Mit einem eigenen Stand präsentierte sich die Initiative Brenn­­stoffzelle Anfang November auf der SmartHK – Fach­messe für Intelligente Gebäudetechnik in Berlin, um über die Potentiale von Brenn­stoff­zellen und die künftige Nutz­ung von Was­ser­stoff zu informieren. Zusätz­lich rich­tete die IBZ zwei Work­shops im SmartHK-Forum aus.
   
SolydEra: Brenn­stoff­zellen­hersteller SOLIDpower gibt sich neuen Namen
SOLIDpower, der Hersteller der Fest­oxid-Brenn­stoff­zel­len­­reihe BLUEGEN, benennt sich um und firmiert künftig unter dem Namen SolydEra. Hinter­grund ist, dass sich das Unternehmen künftig vor allem auf große Gewerbe- und Industrie­kunden spezialisiert und sein Produkt­port­folio dahingehend ausbaut.
   
Forschung: Kostengünstige Brenn­stoff­zellen aus re­cycel­tem Plastik­müll
Forschende der chinesischen Southeast University in Nan­jing haben eine neue Methode entwickelt, um Nickel-Eisen Nano­partikel in aus Plastik­müll ge­won­nene Koh­len­­stoff­röhren (CNT) ein­zu­schließen und im Anschluss für die Her­stellung von Fest­oxid-Brenn­stoff­zellen (SOFC) zu nutzen.
   
Hamburg: Tests mit bis zu 30 Prozent Was­serstoff im Verteil­netz erfolgreich
Im Hamburger Bezirk Bergedorf wurde ein 15-mona­tiges Test­projekt mit bis zu 30 Prozent Wasserstoff im Ver­teilnetz erfolgreich ab­ge­schlossen. Ein Block­­heiz­kraft­werk versorgte 273 Woh­nungen mit Wärme und Warm­was­ser. Erstmals waren dabei eigentlich für Erdgas ge­baute Erzeu­ger­­anlagen im Betrieb mit Was­ser­stoff im Einsatz.
   
Erstmals 100 Prozent Was­ser­stoff im deutschen Erd­gasnetz
In der Gemeinde Holz­wickede bei Dortmund fließt erst­mals 100 Prozent grüner Wasserstoff (H2) durch eine Lei­­tung der öffentlichen Erdgasversorgung. Der Ver­teil­netz­­be­treiber Westnetz GmbH hat dazu einen Teil des Erd­­gas­­netzes für den Trans­port von H2 um­ge­stellt.
   
H2vorOrt veröffentlicht ersten bundes­weiten Gas­netz­gebiets­trans­formations­plan
Mit der Veröffentlichung des Planungs­handbuchs zum Gas­netz­gebiets­trans­formations­plan (GTP) im März 2022 wurde der mehrj­ährige deutschland­weite Prozess, die Gas­­­ver­teil­netze in die Klima­neutralität zu trans­formieren, ge­star­tet. Nun liegt der erste konso­lidierte Gesamt­bericht auf Basis der Einzel­planungen der Unter­nehmen vor.
   
   
   
Wasserstoffspeicher: Dichtheit nachgewiesen
Beim Bau der ersten EWE-Wasser­stoff­kaverne im Branden­burgi­schen Rüders­dorf hat der Ener­gie­­dienst­leister einen wich­tigen Meilen­stein erreicht: Die Zu­leitung zum geplanten Hohl­raum bis auf 1.000 Meter Tiefe ist dicht. Auf Dicht­heit getestet wurde die zemen­tierte Ver­bindung zwi­schen dem einge­bauten Rohr-in-Rohr-System und dem Gebirge.
   
Wasser­stoff­bericht vorgestellt: So gelingt der Aufbau der Wasser­stoffinfra­struktur
Mit dem Anfang September vorgelegten Wasser­stoff­bericht zeigen die Fern­leitungs­netz­betreiber auf, wie mit einer Inte­gration der Was­ser­stoffnetz­planung in die be­währ­te Gas­netz­planung die not­­wendige Trans­­port­infra­struktur effizient, zügig und zielgerichtet aufgebaut wer­den kann.
   
Rückenwind aus Brüssel für vier erste Wasserstoff-Groß­projekte aus Deutschland
Die Vizepräsidentin der Euro­päischen Kom­mission, Mar­grethe Vestager, hat die Geneh­migung der ersten 41 Pro­jekte des „IPCEI Was­serstoff“ bekannt gegeben. Mit da­bei sind auch vier erste Projekte aus Deutsch­land, u.a. „BoschPowerUnits“ zur weiteren Ent­wicklung statio­närer Brenn­stoff­zellen-Systeme auf Festoxid-Basis.
   
Bosch: Wasserstoff auch für leichte Nutz­fahrzeuge
Je länger eine Fahrt dauert und je schwerer das Fahr­zeug ist, desto mehr stößt ein batterie­­basierter Elektro­antrieb an seine Grenzen. Hier spielt die Brenn­stoff­zelle ihre Vorteile aus. Bosch hat jetzt zwei Trans­porter mit dieser Technik ausgerüstet und den Test­betrieb auf der Straße gestartet.
   
BMW Group startet eigene Pro­duktion von Brenn­stoff­zellen
Die BMW Group startet eine eigene Pro­duktion von Brenn­­­stoff­zellen für das Modell BMW iX5 Hydrogen. Die neue Klein­serie soll ab Ende dieses Jahres welt­weit zu Test- und Demon­strations­zwecken eingesetzt wer­den. Die Pro­­duk­tion der Brenn­stoffzellen­­systeme erfolgt im haus­eigenen Was­­serstoff-Kompetenz­zentrum in Mün­chen.
   
   
https://campaign-image.eu/zohocampaigns/11637000117721004_zc_v28_1669046120311_ibz_logowand.png

Diese E-Mail wurde Ihnen gesendet von ibz@gas.info.
Nicht interessiert? Abmelden | Profil aktualisieren

© 2022 Zukunft Gas e.V.
Impressum: Zukunft Gas e.V.,
Neustädtische Kirchstraße 8, 10117 Berlin
Tel: +49 30 4606015-0
,
E-Mail: office@gas.info, Web: www.gas.info
Vorstand: Dr. Timm Kehler
Sitz: Berlin, Amtsgericht Berlin (Charlottenburg): VR 32633 B
Redaktion: Dr. Timm Kehler (V.i.S.d.P.), Charlie Grüneberg, Lennart Richter, Frank Grootens
Bildquellen: Unsplash, Nicholas Doherty (Header)