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Sehr geehrte Damen und Herren,
Die vergangenen Wochen waren ein Dämpfer für viele, die den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft mitgestalten. ArcelorMittal, EWE, LEAG – drei ambitionierte Wasserstoffprojekte wurden zuletzt gestoppt oder verschoben. In Bremen hat ArcelorMittal die Entscheidung für ein wasserstoffbasiertes Stahlwerk vertagt, EWE legt ein Einspeiseprojekt auf Eis, und in der Lausitz erhielt die LEAG bislang keine Förderzusage für ihr geplantes H₂-Kraftwerk in Boxberg. Die Gründe sind vielschichtig, doch die Botschaft ist klar: Ohne belastbare politische Rahmenbedingungen, ohne wirtschaftliche Perspektiven und Planungssicherheit geraten selbst gut vorbereitete Vorhaben ins Straucheln.
Wer in Wasserstoff investiert, braucht Vertrauen in langfristige Marktbedingungen – nicht nur politische Ankündigungen.
Diese Rückschläge mahnen, aber sie entmutigen nicht. Denn es geht auch anders. Die Wirtschaftsallianz Hydrogen Germany steht exemplarisch dafür, dass viele Unternehmen weiter an den Markthochlauf glauben – und investieren. Ihre Projekte zeigen: Die Industrie ist bereit. Doch sie braucht Rückenwind aus der Politik, klare Signale für Investitionssicherheit, marktwirtschaftlich tragfähige Strukturen und einen ambitionierten europäischen Rahmen. Zu einigen ausgewählten Projekten der Hydrogen Germany Partner erfahren Sie mehr in der neuen Ausgabe unseres g-Magazins.
Ein starkes Signal für den Markthochlauf setzt aktuell auch unser Verband. Gemeinsam mit einer breiten Allianz aus Industrie und Energiewirtschaft fordern wir in einem aktuellen Impulspapier des BDEW eine europäische Wasserstoff-Allianz. Denn der Markthochlauf gelingt nur im europäischen Schulterschluss – mit verlässlichen Rahmenbedingungen, grenzüberschreitender Infrastruktur und echten Skalierungseffekten. Die Bundesregierung ist gefordert, ihre Ankündigung aus dem Koalitionsvertrag jetzt mit konkreten Maßnahmen zu unterfüttern.
Ein pragmatisches Zeichen aus Brüssel kommt unterdessen mit dem neuen Beihilferahmen der EU-Kommission: Mit dem Clean Industrial State Aid Framework (CISAF) wird der temporäre Einsatz von Erdgas in der Industrie unter klaren Effizienz- und Klimaschutzvorgaben erlaubt – ein wichtiger, bewusst befristeter Baustein auf dem Weg zu einer vollständig klimaneutralen Industrie.
Auch intern stellen wir wichtige Weichen: Bei unserer jüngsten Mitgliederversammlung konnten wir eine Reihe neuer Unternehmen in unserem Netzwerk begrüßen – darunter ENGIE Deutschland, Reganosa, Rolande Germany, Everllence und Wasserstoff Lichtenau. Vier neue Persönlichkeiten verstärken zudem unseren Aufsichtsrat. Damit wächst nicht nur unser Netzwerk, sondern auch unsere Schlagkraft als Stimme für Versorgungssicherheit, Klimaschutz und Infrastrukturaufbau. Detaillierte Informationen dazu finden Sie in unserer Pressemitteilung.
Verstärkung gibt es auch im Dialog mit der Politik: Seit dem 1. Juni leitet Bengt Bergt unseren Bereich Public Affairs. Als früherer Bundestagsabgeordneter bringt er politische Erfahrung und tiefes Verständnis für die Energiebranche mit. In einer Zeit, in der politische Entscheidungen über die Zukunft ganzer Industriezweige entscheiden, ist das ein wertvoller Impuls. Was er jetzt als nächste wichtige Schritte ansieht, hat er uns in unserem Interview erzählt.
Und trotz aller Herausforderungen sehen wir viele positive Entwicklungen: neue Elektrolyseure, grüne Wasserstofferzeugung aus Sonnenenergie, innovative Wärmekonzepte, CO₂-Speicherlösungen und erste H₂-Netzstrukturen. Diese Projekte stehen für den Willen der Branche, den Wandel aktiv zu gestalten – technologisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich.
Wasserstoff wird kommen. Entscheidend ist, wie entschlossen wir den Weg jetzt weitergehen.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre von diesen und weiteren spannenden Geschichten, die wir für Sie recherchiert und aufbereitet haben.
Es grüßt Sie herzlich
Dr. Timm Kehler Vorstand DIE GAS- UND WASSERSTOFFWIRTSCHAFT
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Transformation ermöglichen: EU schafft Flexibilität für klimafreundliche Industrie
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Die EU-Kommission hat im neuen Beihilferahmen CISAF (Clean Industrial State Aid Framework) nationale Subventionen für den temporären Einsatz von Erdgas in der Industrie zugelassen, wenn damit die Emissionen aus der Produktion deutlich gesenkt werden. Ein wichtiger, aber bewusst zeitlich begrenzter Baustein in der Transformation.
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Starke Partner, neue Perspektiven: Verband baut Führungsstruktur und Netzwerk aus
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Wir stellen die Weichen für die nächsten Schritte der Energiewende. Bei unserer Mitgliederversammlung wurden vier neue Persönlichkeiten in den Aufsichtsrat gewählt. Mit den neuen Mitgliedsunternehmen, Wasserstoff Lichtenau, Rolande Germany. Reganosa Deutschland, Everllence und ENGIE Deutschland, stärken wir unsere Rolle als Impulsgeber für Versorgungssicherheit, Klimaschutz und Infrastrukturaufbau.
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Verstärkung im Führungsteam: Bengt Bergt übernimmt Public Affairs bei Die Gas- und Wasserstoffwirtschaft
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Bengt Bergt ist seit dem 1. Juni 2025 neuer Leiter Public Affairs und damit für den Dialog mit Politik, Behörden und gesellschaftlichen Akteuren verantwortlich. Er berichtet direkt an Vorstand Dr. Timm Kehler.
Der frühere Bundestagsabgeordnete (SPD) bringt umfangreiche Erfahrung aus der politischen Praxis und der Energiebranche mit.
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Impulspapier: Europäische Wasserstoff-Allianz notwendig, um den Hochlauf voranzubringen
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Eine große Verbändeinitiative aus der Energiewirtschaft und aus der Industrie ruft die Bundesregierung dazu auf, eine Wasserstoff-Allianz auf EU-Ebene zu initiieren. Auf diese Weise kann die Vereinbarung im Koalitionsvertrag, eine führende Rolle in einer europäischen Wasserstoffinitiative einzunehmen, mit Leben gefüllt und der Hochlauf der europäischen Wasserstoffwirtschaft erfolgreicher vorangetrieben werden.
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Mehr Biomethan ins Netz: Bayern gibt Startschuss für Einspeiseinitiative
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Unter dem Motto „Grüne Gase ins Netz“ hat sich in Bayern unter der Leitung des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie das Bündnis „Einspeiseinitiative Biogas Bayern“ zusammengeschlossen. Ziel der beteiligten Partner ist die Förderung einer nachhaltigen, zukunftsorientierten Energieversorgung, bei der alle verfügbaren Technologien sinnvoll genutzt werden.
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H2-Initialnetz Mainz: Bausteine für Wasserstoffökosystem
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Im Rahmen eines neuen Projektes „H2-Initialnetz Mainz“ plant die Stadtwerke-Tochter Mainzer Netze GmbH mit dem Partner Hy2gen Deutschland GmbH aus Wiesbaden den Aufbau eines initialen Wasserstoffnetzes im Industriegebiet der Mainzer Neustadt und Mombach. Dabei ist auch der Bau eines Elektrolyseurs zur Versorgung einer H2-Tankstelle und lokaler Industrieunternehmen mit grünem Wasserstoff vorgesehen.
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Innovative Wärme und Stromversorgung durch iKWK in Duisburg
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Nach fast zweijähriger Bauzeit sind alle Komponenten einer neuen, modernen Wärme- und Stromerzeugungsanlage fertiggestellt. Die innovative Kraft-Wärme-Kopplungsanlage an der Kläranlage Huckingen der Wirtschaftsbetriebe Duisburg ist in Betrieb. Sie nutzt die Restwärme des bereits gereinigten Abwassers der Kläranlage und macht sie für die Versorgung der Fernwärme-Kunden nutzbar.
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Vorzeigeprojekt in Niedersachsen: Grüner Wasserstoff aus Sonnenenergie
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Mitte Juni fiel der Startschuss für das Projekt "Schrand Energy Plant", von schrand.energy. Die innovative Anlage erzeugt mittels Solarstrom Wasserstoff. Die so erzeugte Energie wird gespeichert und kann bei Bedarf genutzt werden, sodass eine sichere lokale Versorgung möglich wird. Die Anlage wird im Rahmen der niedersächsischen Wasserstoffrichtlinie mit rund 2,91 Millionen Euro gefördert.
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Energie Schwaben baut drei Elektrolyseure
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Insgesamt drei Elektrolyseure mit einer Leistung von jeweils fünf Megawatt für die Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff wird das Verbandsmitglied energie schwaben in seinem Versorgungsgebiet bauen. Die mögliche Erweiterung ist bereits eingeplant. In Allmannshofen, Illertissen und Rohrenfels oder Oberhausen an der Donau sollen die Elektrolyseure ab 2027 Wasserstoff klimaneutrale Energie liefern
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Wasserstoffprojekt in Hohenwart geht weiter
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Im Herbst 2023 haben unsere Verbandsmitglieder Energie Südbayern und Energienetze Bayern in Hohenwart gemeinsam mit Thüga ein bestehendes Ortsnetz mit zehn angeschlossenen Privat- und einem Gewerbekunden auf 100 Prozent Wasserstoff umgestellt. Inzwischen ist klar: Das Projekt H2Direkt geht weiter und es wird mit dem Aufbau einer lokalen Wasserstofferzeugung begonnen. Aus H2Direkt wird H2Dahoam.
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Storengy Deutschland erhält EU-Förderung für Wasserstoff-Speicherprojekt SaltHy
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Storengy Deutschland erhält für die Durchführung von Studien EU-Fördergelder in Höhe von bis zu 4,5 Millionen Euro aus dem europäischen Fonds Connecting Europe Facility (CEF). Damit soll die Weiterentwicklung des Wasserstoffspeicherprojekts SaltHy im niedersächsischen Harsefeld in der Region Stade vorangetrieben werden.
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Höegh Evi und Aker BP starten nächste Generation der CO₂-Logistik
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Verbandsmitglied Höegh Evi und Aker BP haben Anfang Juni eine Grundsatzgenehmigung (AiP) für einen Flüssig-CO₂-Transporter der nächsten Generation erhalten. Das in Norwegen entwickelte Schiff soll abgeschiedenes CO₂ sicher und kosteneffizient von europäischen industriellen Emittenten zu Offshore-Sequestrationsanlagen auf dem norwegischen Festlandsockel transportieren.
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ANDRITZ eröffnet Elektrolyseur-Gigafactory in Erfurt
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ANDRITZ hat Anfang Juni seine neue Elektrolyseur-Gigafactory in Erfurt im Beisein von Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt eröffnet. Die neue Anlage hat eine anfängliche Produktionskapazität von etwa einem Gigawatt – dies entspricht etwa 160 bis 200 Elektrolyseuren pro Jahr
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OMV kündigt Investition in große 140 Megawatt Anlage für grünen Wasserstoff an
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OMV treibt die Transformation der Energieversorgung voran – mit der Eröffnung der größten Elektrolyseanlage Österreichs und einer Investitionsentscheidung für ein 140-MW-Großprojekt in Niederösterreich. Damit stärkt das Unternehmen seine Rolle als Vorreiter in der industriellen Wasserstoffnutzung.
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Uniper und thyssenkrupp Uhde entwickeln Ammoniak-Cracker
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thyssenkrupp Uhde und Uniper gehen eine strategische Partnerschaft ein, um einen großtechnischen Ammoniak-Cracker für den globalen Wasserstoffhandel zur industriellen Reife zu bringen. In einem Ammoniak-Cracker wird Ammoniak bei hoher Temperatur katalytisch in seine Bestandteile Wasserstoff und Stickstoff zerlegt und anschließend in einer Aufreinigung reiner Wasserstoff erzeugt.
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16. - 17.09.25
Handelsblatt Jahrestagung Gas 2025 Berlin
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23. - 25.09.25
Beyondgas Congress 2025 Oldenburg
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21. - 23.10.25
Carbon Capture & Hydrogen Technology Expo Hamburg
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Jetzt online: Die neue Ausgabe von „g – Das Gasmagazin“
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Vom Speicherausbau über den Netzwandel bis zur Anwendung in der Industrie – die neue Ausgabe von g zeigt, wie Wasserstoffprojekte entlang der gesamten Wertschöpfungskette bereits heute Realität werden. Ob Mobilität, Infrastruktur oder Produktion: Die Praxisberichte machen deutlich, wo der Hochlauf Fahrt aufnimmt – und wo noch politische Impulse gefragt sind.
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Hydrogen Germany: Projekte, die den Wasserstoffhochlauf voranbringen
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Mit der Wirtschaftsallianz Hydrogen Germany geben Partnerunternehmen Einblicke in ihre laufenden Wasserstoffprojekte – praxisnah, vielfältig und entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Die Beiträge zeigen, wie viel bereits in Bewegung ist: von ersten Umstellungen im industriellen Betrieb über Speicher- und Infrastrukturprojekte bis hin zu innovativen Anwendungen.
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© 2025 DIE GAS- UND WASSERSTOFFWIRTSCHAFT e.V. Impressum: DIE GAS- UND WASSERSTOFFWIRTSCHAFT e.V., Neustädtische Kirchstraße 8, 10117 Berlin Tel: +49 30 4606015-0
Redaktion: Dr. Timm Kehler (V.i.S.d.P.), Charlie Grüneberg, Selina Stolzenbach
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