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Sehr geehrte Damen und Herren,


neue Gaskraftwerke, langfristige Energie-Importverträge und Carbon Management - das sind nicht nur unsere drei wichtigsten Punkte. Auch Katherina Reiche, neue Bundes­wirt­schafts­ministerin nannte in ihrer Rede auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel am Tegernsee, diese Themen als Prioritäten für ihre neue Aufgabe.Es sind diese Themen, die jetzt entscheiden, ob die Trans­formation der Energie­versorgung gelingt – technologieoffen, investitionssicher und mit klaren re­gu­latorischen Leit­planken.

Mit der abgeschlossenen Regierungs­bildung hat Deutschland diesen Monat energie­politisch ein neues Kapitel aufgeschlagen. Die Industriepolitik soll wieder stärker mit der Energie­politik verzahnt werden – ein Schritt, den wir als Verband ausdrücklich begrüßen. In unserer Pres­se­mitteilung haben wir deutlich gemacht, dass wir den angekündigten Fokus auf Klima­schutz und Wett­be­werbs­fähigkeit als Chance für die Transformation des Energiesystems be­greifen.

Ein positives Signal kommt diesen Monat auch Wilhelms­haven. Mit der Inbetrieb­nahme des zweiten schwim­menden LNG-Terminals (FSRU) wird ein weiterer Meilen­stein beim Ausbau der LNG-Infra­struktur erreicht. Das zeigt: Deutschland handelt – und sichert damit seine En­er­­gie­ver­sor­gung un­­ab­­häng­ig und robust ab. Die LNG-Infrastruktur bleibt ein zentraler Bau­stein für die Resilienz unseres Energie­­systems.

Während auf nationaler Ebene Aufbruchstimmung herrscht, droht aus Brüssel Gegenwind: Die EU-Kommission hat mit ihrem jüngsten Entwurf zur Regelung von Herkunftsnachweisen für Wasserstoff einen echten Rückschritt vorgelegt. Statt Planungs- und Investitionssicherheit bringt der Delegated Act zusätzliche Unsicherheiten – verbunden mit drohender Über­re­gu­lier­ung und Markt­verzerrung. Der Wasser­stoff­hochlauf darf nicht an Bürokratie scheitern. Lesen Sie mehr dazu in unserer Presse­mitteilung.

Was lässt sich aus der Vielzahl der aktuellen Entwicklungen ableiten? Der Was­ser­stoff­hoch­lauf bleibt ein zentrales industrie- und klimapolitisches Ziel – national wie europäisch. Die För­der­ung des H2 HUB Lubmin unseres Verbandsmitglieds Deutsche ReGas durch die EU-Kommission sowie der Erfolg des Start-ups elementarhy zeigen, dass sich trotz re­gu­la­tor­isch­er Hürden etwas bewegt. Infrastrukturprojekte wie die geplante Offshore-Pipeline zwisch­en Großbritannien und Deutschland oder die saisonale Speicherung von Wasserstoff durch unser Mitglied die RAG Austria machen deutlich, dass die Branche konkrete Lösungen liefert. Der politische Rückenwind für Vorhaben wie HY.Gersthofen oder die Förderung in Ulm/Neu-Ulm zeigt, dass auch die Bundesländer den Wert erneubaren Wasser­stoffs für ihre Standorte erkennen. Und nicht zuletzt wird die Verbindung von CO₂-Management und Was­ser­stoff­wirt­schaft – etwa durch Projekte wie Aramis – zu­nehm­end Realität. Carbon Management ist kein Neben­schau­platz mehr, sondern ein zentrales Element der Trans­for­mation.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lek­türe von die­sen und wei­te­ren span­nen­den Ge­schich­­ten, die wir für Sie re­cher­chiert und auf­be­rei­tet haben. 


Es grüßt Sie herzlich 

Dr. Timm Kehler 
Vorstand DIE GAS- UND WASSERSTOFFWIRTSCHAFT
   
   
EU-Entwurf torpediert Wasserstoffhochlauf – Verband warnt vor regulatorischer Selbst­block­ade
Mit einem neuen Verordnungsentwurf zu Herkunfts­nachweisen für Wasserstoff riskiert die EU-Kom­mis­sion, den Markthochlauf klimafreundlicher Gase er­heb­lich zu behindern. Statt Planungssicherheit und In­ves­ti­tions­an­reize zu schaffen, könnten die vorgesehenen Regelungen zu bürokratischer Überregulierung und Markt­verzerrungen führen.
   
Kurs auf Klimaschutz und Wett­be­werbs­fähig­keit: Verband begrüßt Pro­gramm der neuen Re­gier­ung
Mit der Wahl von Friedrich Merz zum Bundeskanzler und dem Start der neuen Bundesregierung beginnt auch energie­politisch ein neues Kapitel. Wir sehen im Regierungsprogramm eine vielversprechende Grund­lage für eine erfolgreiche Transformation des Energie­systems.
   
Wilhelmshaven II in Betrieb: LNG bleibt zentral für die Versorgungssicherheit
Ende Mai wurde das zweite schwimmenden LNG-Terminals (FSRU) in Wilhelmshaven in Betrieb ge­nom­men. Damit wächst die Kapazität zur Anlandung von Flüssigerdgas (LNG) in Deutschland weiter – ein wich­ti­ger Schritt für die Ver­sor­gungs­sicher­heit unseres Landes. Alle be­stehenden Terminals konnten ihre Ka­pa­zi­tät­en für das laufende Jahr vollständig vermarkten – ein deutliches Zeichen für die Relevanz dieser In­fra­struk­tur an­ge­sichts geo­po­li­tisch­er Un­sicherheiten, vo­la­til­er Märkte und knapper Speicher­bestände.
   
Hydrogen Germany beim Ludwig-Erhard-Gipfel: Ist der Wasserstoff Hype vorbei?
Beim Ludwig-Erhard-Gipfel am Tegernsee diskutierten führende Köpfe aus Wirtschaft und Politik, wie es nach der Bundestagswahl mit dem Wirtschaftsstandort Deutsch­land weiter­gehen wird. Auf dem Panel „Was­ser­stoff: Ist der Hype vorbei?“ haben Dr. Timm Kehler und Holger Kreetz (Uniper) als Hydrogen Germany-Vertreter klare Akzente gesetzt.
   
Die Energiewirtschaft fordert die zügige Um­setz­ung der hybriden Anbindung von Offshore-Elek­tro­lyseuren
Führende Verbände und Organisationen der En­er­gie­wirt­schaft fordern eine zügige Umsetzung der im Ko­a­li­tions­vertrag vereinbarten hybriden Anbindung von Offshore-Elektrolyseuren. In einem aktuellen Po­si­tions­papier warnt der „Wasserstoffachter“: Der aktuelle Fläch­en­­entwicklungsplan (FEP) steht im Wider­spruch zu geplanten Änderungen des Windenergie-auf-See-Gesetzes.
   
Offshore-Pipeline soll britischen Wasser­stoff mit deutscher Nach­frage verbinden
Der deutsche Fern­leitungs­netz­be­treiber GASCADE Gast­ransport GmbH und der britische Fern­leitungs­netz­be­­trei­ber National Gas haben eine Ab­sichts­er­klär­ung unter­zeichnet, um die Machbarkeit eines Was­ser­stoff-Korridors zwischen Großbritannien und Deutsch­land in der Nordsee durch eine Offshore-Pipeline-Ver­bindung zu prüfen – ein wichtiger Schritt hin zu einem sicheren, resilienten und nachhaltigen europäischen Energiesystem.
   
   
EU fördert H2 HUB Lubmin der Deutschen ReGas
Die Europäische Kommission hat das Vorhaben des Verbandsmitglieds Deutsche ReGas zur Produktion von grünem Wasser­stoff durch ihre Groß­elektro­lyse­anlage in Lubmin mit einer Förderung von rund 112 Millionen Euro aus­gewählt. Damit ist die Deutsche ReGas das erste deutsche Unter­nehmen, das im Rahmen der Auktion der europäischen Wasser­stoff­bank zum Zuge kommt. Ausgezeichnet wurden ins­ge­samt 15 Projekte aus fünf ver­schiedenen Na­tion­en, die Wasser­stoff aus er­neuer­baren Energie­quellen er­zeug­en wer­den.
   
Saisonale Stromspeicherung in Form von Wasserstoff bereit für Skalierung
Das Projekt Underground Sun Storage 2030  wurde erfolgreich abgeschlossen. Es zeigt: Wass­er­stoff kann sicher und in großen Mengen unterirdisch gespeichert und wieder­ver­wendet werden – und das über längere Zeiträume. Verbandsmitglied RAG Austria speichert in dem Projekt Wasser­stoff in einer ehemaligen Erd­gas­lager­stätte, das in hoher Qual­ität zurückgewonnen und be­reits heute für die CO₂-freie Strom- und Wärme­er­zeu­gung genutzt wird. 
   
Land Bayern fördert Elektrolyseur-Projekt
Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm haben am 28.04.2025 offiziell eine Förderurkunde in Höhe von 5 Millionen Euro vom Bayerischen Staatsministerium für Wirt­schaft, Landesentwicklung und Energie erhalten. Über­reicht wurde sie persönlich durch Staatsminister Hubert Aiwanger (MdL). Mit dieser Förderung treibt die SWU den Bau eines Elektrolyseurs zur Wasser­stoff­er­zeu­gung an der Erdgasübergabestation Steinhäule voran. 
   
Höegh Evi, Wärtsilä und Partner schließen Ent­wick­lung des weltweit ersten schwim­men­den Ammoniak-Wasserstoff-Crackers ab
Verbandsmitglied Höegh Evi und Wärtsilä Gas Solutions haben die Entwicklung des weltweit ersten schwim­menden Ammoniak-Wasserstoff-Crackers erfolgreich ab­ge­schlos­sen. Diese Technologie ermöglicht es schwim­menden Importterminals, aus transportiertem Am­moniak Wasserstoff in industriellen Mengen zu pro­du­zier­en, was einen wichtigen Schritt in der En­er­gie­wen­de darstellt.
   
elementarhy revolutioniert Wasserstoff-Herstellung
Als innovatives Green-Tech Start-up ist elementarhy auf dem Wasser­stoff-Kongress H2 National Summit in Hamburg jetzt als „Best European Hydrogen Start-up 2025“ ausgezeichnet worden. Das Unternehmen re­vo­lu­tio­niert derzeit die Wasserstoffwirtschaft mit einer innovativen Membran-Elektroden-Einheit (MEA), die den Einsatz teurer Rohstoffe deutlich in der Wasser­spalt­ung re­du­ziert und damit die Herstellung von Was­ser­stoff künftig kosten­günstig möglich macht.
   
Rheinmetall erzielt Meilenstein im Zukunftsfeld Wasserstoff
Ein großer Hersteller und Lieferant von erneuerbarem grünen Wasserstoff beabsichtigt, dem Tech­no­lo­gie­kon­zern Rheinmetall den ersten Großauftrag im Bereich der Speicher- und Transportsysteme von Wasserstoff mit einem Auftragsvolumen im mittleren zweistelligen Millionen EUR-Betrag zu erteilen.
   
Offizielle Genehmigung für die Hydrogenious LOHC Wasserstoffspeicheranlage "Hector" erteilt
Die weltweit größte kommerzielle Anlage zur Speicher­ung von Wasserstoff in einem flüssigen organischen Wasserstoffträger (LOHC) unter Verwendung von Benzyltoluol erhält die behördliche Genehmigung. Die In­be­trieb­nahme ist für Ende 2027 geplant, mit einer Anlagenkapazität von etwa 1.800 Tonnen Wasser­stoff pro Jahr. Hydrogenious LOHC wird die Anlage im Chem­park Dormagen bauen, besitzen und betreiben.
   
Kelag errichtet Erzeugungsanlage für grünen Wasserstoff im Nahverkehr
Mit dem Projekt „DeCarB“ startet Kärnten einen wichtigen Schritt hin zu klimafreundlicher Mobilität: Die Kelag errichtet auf dem Gelände der KRV in Arnold­stein eine Elektrolyseanlage, die ab 2026 grünen Was­ser­stoff für den öffentlichen Busverkehr liefert. Die An­lage nutzt ausschließlich erneuerbare Energie und ver­sorgt künftig eine Flotte von 36 Wasserstoffbussen im Raum Villach.
   
   
Wasserstoffprojekt von GP Joule erhält Förderung
Das Projekt vom integrierten Energieversorger GP JOULE zur Erzeugung von grünem Wasserstoff in Gerst­hofen erhält eine Förderung vom Freistaat Bayern: Hubert Aiwanger, Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, übergab die Förder­ur­kun­d­­e am Montag in München. Das ist der Startschuss für HY.Gersthofen und die saubere und zuverlässige Ver­sor­gung von In­dus­trie und Mittel­stand mit grün­em Wasser­stoff in der Region Augsburg.
   
CO2-Infrastrukturprojekt: Aramis unternimmt den nächsten Schritt in Richtung In­ves­ti­tions­ent­scheidung
Das Aramis-Projekt, eine Verkehrsinfrastruktur zur groß angelegten CO2-Reduzierung, macht Fortschritte auf dem Weg zu einer endgültigen Investitions­ent­schei­dung. Das Projekt ist wesentlich für das Erreichen der Klimaziele und den Erhalt der Industrie. Dies hat auch die niederländische Regierung im ergänzenden Klima­paket anerkannt.
   
Stuttgart und Region starten in das Wasserstoff-Zeitalter
Mit dem Aufbau einer regionalen Wasserstoffwirtschaft setzt die Region Stuttgart ein starkes Zeichen für die Energiewende. In einem breiten Bündnis aus Kom­mun­en, Unternehmen und For­schungs­ein­richt­ung­en ent­steht eine Infra­struktur, die Pro­duktion, Trans­port und Nutz­ung von Wasser­stoff ver­bindet – mit Fokus auf In­dustrie und Mobilität. Der Projektstart markiert einen wich­ti­gen Schritt hin zu einem dekarbonisierten En­er­gie­system im Südwesten.
   
   
Markus Last, Geschäftsführer energie schwaben
   
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Termine

   

04.06.25

BDEW-Kongress 
Berlin
   

26.06.25

HYDROVERSE Convention
Essen
   

16. - 17.09.25

Handelsblatt Jahrestagung Gas 2025 
Berlin
   

21. - 23.10.25

Carbon Capture & Hydrogen Technology Expo 
Hamburg
   
Plattform für Klimaschutz: Die Deutsche Carbon Management Initiative
Carbon Management ist ein Schlüssel für die Erreichung der Klimaziele – und braucht jetzt den Markthochlauf. Die Deutsche Carbon Management Initiative (DCMI) bringt In­dus­trie, Wissenschaft und Politik an einen Tisch, um CO₂-Abscheidung, -Nutzung und ­ -Spei­cher­­ung in Deutschland voranzutreiben. Ziel ist ein wirtschaftlich trag­f­ähiges und ge­sell­schaftlich akzeptiertes Carbon Management.
Aus der Presse: Kein Gas aus Rus­s­land: Kann Europa die Energie­be­zie­hung zu Moskau ganz beenden?
Im Tagesspiegel-Beitrag analysieren Expertinnen und Experten die Machbarkeit eines vollständigen Importstopps russischer fossiler Energien bis 2027. Timm Kehler  betont  dabei die Notwendigkeit eines ver­läss­lichen politischen Rahmens, um Invest­itionen in neue Gase und Infra­struk­turen zu fördern. Er warnt: Ohne klare po­li­tisch­e Sig­nale bleiben notwendige In­ves­ti­tion­en aus. 
   

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Redaktion: Dr. Timm Kehler (V.i.S.d.P.), Charlie Grüneberg, Selina Stolzenbach